SCHRIFT

Vielleicht hat mich das ins „Schwungheft“ schreiben in der Grundschule so begeistert oder das Plakate anfertigen in der Ausbildung, dass ich an einigen Kalligrafie-Kursen u.a. im Kloster Windberg teilnahm.

Das Thema Schrift zog sich weiter durch meine keramische Tätigkeit – weitere Kurse und viel üben folgten.
Für das freie Gesellenstück schrieb ich einen Text auf große Wandplatten.

Ich beginne, ohne eine Hilfslinie zu ziehen, das Augenmerk darauf gerichtet, den Text so auf das Papier zu setzten, dass das fertige Blatt für mich stimmig ist. Es entstehen meist mehrere Blätter mit dem gleichen Text in verschiedenen Variationen. Wenn ich schreibe, bin ich vertieft in das Tun und es hat etwas Meditatives.
Mit der Zeit hat sich in die eingeübten Schriften, wie z.B. die Humanistische Kursiv, Fraktur und die englische Schreibschrift, mein eigener Schreibstil dazu gemischt. Jede Hand bringt etwas eigenes mit, was Schrift wiedererkennbar und einzigartig macht.

Lange Zeit produzierte ich Karten – jede ein Unikat, da sie einzeln von mir angefertigt wurden.

Es entstanden Auftragsarbeiten mit den gewünschten Texten, geschrieben auf verschiedenen Papieren. Oder freie experimentelle Blätter, weil ich z.B die „Colafeder“ für mich entdeckte und dieses Werkzeug gleich einmal gebaut habe.

Ich verwende Tinte, mische diese auch gern und bin begeistert von den Farben die ineinander fließen.
Meine Werkzeuge reichen von der gemeinen Stahlfeder über Bambusfedern, Pappstreifen, Balsaholz, … jedes Schreibmittel hat seinen eigenen Ausdruck und es lohnt sich zu probieren und damit zu spielen.

Ich freue mich immer wieder Papier auszusuchen, es zu sehen und zu fühlen, welche Haptik und Textur vorliegt, ob es saugfähig ist, biegsam und ob es ein Wasserzeichen gibt.